Alltag mit Zöliakie

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Marion1951
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Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Marion1951 »

Danke Sybille,
super was Du da gemacht hast.
Diese Lebensmittel welche du in dem speziellen falle
aufgeführt hast, auch Aronia z.b. (das führt man hier im Normalfalle alles gar nicht auf),
essen wir auch ständig. Also denke ich mal, liege ich auch vollkommen richtig mit der
Annahme, das ich alles r i c h t i g mache :)

Sibylle
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Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Sibylle »

Naja, es ist schon interessant. Man muss wirklich drauf achten, denn gestern z.B. hatte ich mit Sicherheit zu wenig Eiweiß.
Da hatte ich dieses Müsli wie jeden Morgen und zum Mittag selbstgemachte Schupfnudeln mit Pfannengemüse (und kein Abendessen) Da hätte dann entweder etwas Fleisch oder ein paar Hülsenfrüchte ans Mittagessen gehört.
Heute ist eine neue Chance. ;-)
Liebe Grüße, Sibylle
-----------
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moni130
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Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von moni130 »

...hätte dann entweder etwas Fleisch oder ein paar Hülsenfrüchte ....
oder Joghurt, Käse, körniger Frischkäse ....

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Marion1951
Beiträge: 69
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Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Marion1951 »

Auf das Pfannengemüse gebe ich oft Feta oder einen Dip aus Joghurt/Creme fraiche drüber.,
den Dip verschieden gewürzt mal mit Kurkuma oder Chili oder Curry, auch verschiedene frische Kräuter.
Da kann man ja der Fantasie freien Lauf lassen.

Grreat
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Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Grreat »

Danke für die vielen Antworten! Ob die glutenfreie Ernährung für ein nicht Zöliakie betroffene Person wirklich weniger gesund ist, lässt sich hier vermutlich nicht abschliessend beurteilen. Ich denke jedoch, wenn man ausgewogen und frisch kocht, die Wahrscheinlichkeit einer evtl. Mangelernährung sehr klein ist. Ein Arzt kann das bestimmt beantworten.

Grund für den kompletten Verzicht bei uns Zuhause auf GF Ernährung ist vorallem wegen dem Risiko einer Kontamination. Zudem wäre uns der Aufwand jedesmal zu gross immer doppelt frisch zu kochen und meiner Tochter möchte ich die Diagnose nicht noch zusätzlich zu Last fallen lassen in dem sie auch zuhause verzichten muss. Sie versteht aber bereits jetzt, dass sie auswärts nicht alles essen darf. Dies ist Stand heute so, wie wir es in Zukunft machen werden, wird sich dann mit der Zeit aber noch zeigen. Wie macht ihr denn das eigentlich so?
In meinem Verwandtenkreis (bin ursprünglich aus Italien) wurde mir noch gesagt, dass sie dort für Zöliakie betroffene Personen sehr gut aufgestellt was das Einkaufen oder die Restaurants betrifft, stimmt das?

PS: Ihr seid jetzt sehr Stark auf das Thema Mangelernährung oder ähnliches eingegangen. Ich hatte aber noch einige andere Fragen gestellt welche mir (noch) nicht beantwortet wurden :D Auch wenn es eine ungefährliche Diagnose ist, fühle ich mich als Vater meiner 4 jährigen Tochter ein wenig überfordert mit der Lebensumstellung und habe es noch nicht ganz akzeptiert. Es wäre schön, wenn ihr von euren persönlichen Lebenserfahrungen/Schwierigkeiten im Alltag berichten könntet. Dies könnte für mich vielleicht eine Unterstützung sein. ;)

Vielen Dank & LG

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rehlein
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Registriert: 9. Mai 2020, 23:23

Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von rehlein »

Hallo
Auch ich bin der Meinung, dass ohne Guten einige B-Vitamine und Magnesium fehlen.

Und obwohl ich überaus gesund koche/ esse in allen Bereichen, brauche ich zusätzlich Magnesium (nehme Brausetabletten aus der Apotheke), und alles ist gut / Beschwerden (Verkrampfungen etc) fort.
Liebe Grüße - ALLEN viel Gesundheit!
:P
Rehlein

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rehlein
Beiträge: 84
Registriert: 9. Mai 2020, 23:23

Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von rehlein »

Zu der anderen Frage:

Ganzer Haushalt
isst Glutenfrei! In die Wohnung kommt nichts glutenhaltiges rein, weise ich jeden Besuch vorher drauf hin. Krümmel fallen immer an, und die Kontamination lässt sich nicht vermeiden.

Das Umfeld
- ist und bleibt schwierig. Man muss sehr aufpassen, dass nicht "gute" Freunde einem doch etwas unterjubeln.

Zur Unstellung:
Fast ganz nur natürlich Glutenfreie Lebensmittel, man gewöhnt sich dran und ist zufrieden und schmeckt.

Viel Erfolg!
Liebe Grüße - ALLEN viel Gesundheit!
:P
Rehlein

Sibylle
Beiträge: 129
Registriert: 9. Mai 2020, 16:19

Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Sibylle »

Grreat hat geschrieben:
20. Jul 2020, 16:59
Es wäre schön, wenn ihr von euren persönlichen Lebenserfahrungen/Schwierigkeiten im Alltag berichten könntet. Dies könnte für mich vielleicht eine Unterstützung sein. ;)
Vielen Dank & LG
Grreat hat geschrieben:
15. Jul 2020, 08:04
Wie geht ihr selbst als Betroffene oder auch als Angehörige mit der Zöliakie um? Hat es bei Euch lange gedauert bis sich alles normalisiert hat? Wie hat euer Umfeld auf diese neuen Umstände reagiert?
Bei uns ist das nun schon mehr als ein Jahrzehnt her. Für uns war es ein Befreiungsschlag endlich zu wissen, wo die Beschwerden herkommen. Dem entsprechend haben wir es auch aufgenommen.
Es war eine Herausforderung, die wir von heute auf morgen meistern mussten. (Das kennt wohl hier jeder.) Wir haben einige Steine aus dem Weg räumen müssen und über einige mussten wir auch drüber weg. Besonders in Verbindung mit der Schule mussten wir einige Male hart kämpfen.

In der Familie war die Umstellung kein Problem. Wir haben einen Toaster dazu gekauft, einiges in der Küche umorganisiert. Auf dem Esstisch steht immer ein Behälter mit kleinen Löffeln, damit niemand mit dem Messer in die Butter oder die Marmelade geht. Der Käse bekommt ein "neutrales" Messer usw. Das ist reine Gewohnheitssache.
Brot gibt es gf und gh. Hier nimmt jeder auf jeden Rücksicht. Darauf kann ich mich verlassen.
Wenn wir zu Besuch fahren wird das Essen abgesprochen und wir nehmen Brot/Brötchen mit. Oft backe ich einen gf Kuchen für alle. Der Gastgeber gibt dann noch "normale" Sachen dazu. Brotbelag und Brotaufstrich haben (wenn sie nicht selbst gemacht sind) eine Zutatenliste. Wir können ja lesen ;-)

Da ich immer schon alles selbst gebacken und gekocht habe, hatte ich die Grundfertigkeiten auch gf zu kochen. Backen musste ich mit den gf Mehlen neu lernen. Von Anfang an habe ich mich nicht auf Fertigmischungen verlassen, sondern habe meine eigenen Rezepte entwickelt. Ja, es gab den einen oder anderen Backstein, aber die Mühe hat sich gelohnt. Heute backe ich solche Brote
.

Kochen tue ich bis auf wenige Ausnahmen gf. Wenn es dich interessiert: Hier ist einer meiner Speisepläne. Ich finde, das ist kein Problem, wenn man keine Fertigprodukte verwendet. Soßenpäckchen und "schnelle Tüten" gibt es bei mir nicht. Das ist eh nur ein überteuertes Mischmasch aus Mehl/Stärke, Salz, Gewürzen, Zucker und Geschmacksverstärker.
Das einzige, was ich wirklich an Spezialsachen kaufe sind Nudeln. Ach ja.. und ab und an mal ein Bier.

Grreat hat geschrieben:
15. Jul 2020, 08:04
Die Ernährung haben wir (meine Frau, unsere 1 1/2 jährige Tochter und ich) mittlerweile alle in unserem Haushalt umgestellt. Viele verstehen nicht weshalb wir gleich alle daheim auf glutenhaltige Nahrung verzichten. Wir sind jedoch der Meinung, dass auch unsere Tochter das Anrecht hat auf ein möglichst unbeschwertes Leben mit guter Kost hat, wenigstens zuhause. Zudem ist uns das Risiko einer Kontaminationen zu hoch, umso mehr mit 2 Kleinkindern. Wie macht ihr das so?
Natürlich sollte deine Tochter ein möglichst unbeschwertes Leben führen. Und wie sich das anhört, wächst sie in einer liebevollen Umgebung auf. Das ist sehr schön!, birgt aber die Gefahr, dass sie in dieser heilen Welt nicht so richtig auf das echte Leben vorbereitet wird. Spätestens in der Schule muss sie stark genug sein, auszuhalten, wenn sie mal wieder einen Geburtstagskuchen mitessen darf, wenn die Klasse zur Weihnachtsfeier Waffeln backt und sie eine "Extawurst" bekommen muss, oder wenn es auf der Klassenfahrt trotz Zusage kein gf Essen gibt.
Kinder können grausam sein. Wenn einer ein "Außenseiter" ist, ist er leicht Opfer von Hänseleien usw. Da hilft nur mentale Stärke des Kindes. Darauf sollte das Kind vorbereitet werden. Auch in der Familie. Klingt hart, aber das Leben ist kein Ponnyhof. LEIDER!
Mit Liebe den Rücken stärken, aber nicht in Watte packen. Das war meine Strategie.
Grreat hat geschrieben:
15. Jul 2020, 08:04
Im grossen und ganzen klappt es aber ziemlich gut, jedoch müssen wir uns an den neuen Lebensstil noch dran gewöhnen da alles noch ziemlich frisch ist. Auswärts bemerken wir aber schon noch einige Einschränkungen/Ausgrenzungen (z.B. einkaufen, Urlaub, Kindergarten/Schule, Restaurant, Essen bei Familie/Verwandten usw.) Was habt ihr selber für Erfahrungen gemacht?
Dazu gibt es im alten Forum ganz viel zu lesen.-> http://archiv.zoeliakie-treff.de/
Einkaufen: nur Sachen mit möglichst keiner oder kurzer Zutatenliste kaufen, Zutatenliste IMMER lesen
Liebe Grüße, Sibylle
-----------
https://miteigenenhaenden.de

Ina77
Beiträge: 6
Registriert: 26. Mai 2020, 22:41

Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von Ina77 »

Hallo,
ich schreibe gerade meist am Handy. Sorry,
Versuche, es die Tage ab den Laptop und ausführlicher zu antworten.
Herzlich willkommen hier! 🙂🙋‍♀️
Wir haben einen gf Haushalt (bis auf 1 kleine Schublade in der Küche) seit der Zöli-Diagnose unseres jetzt 4jährigen Sohnes in November 2017.
Es gibt noch eine 7jährige Nicht-Zöli-Schwester.

Gerne können wir uns austauschen.

Herzliche Grüße
Ina

AnneM
Beiträge: 32
Registriert: 14. Mai 2020, 06:34

Re: Alltag mit Zöliakie

Beitrag von AnneM »

Guten Abend,

die Diskussion ist ja etwas -wenn auch interessant ;) - abgeschweift. Da wir in einer ganz ähnlichen Situation sind wie ihr, kann ich ein bisschen was dazu schreiben und stehe auch gerne für Rückfragen, ggf per PN zu Verfügung!
Wir haben die Diagnose unserer Tochter im letzten Frühjahr bekommen, als sie gerade 4 Jahre und der kleine Bruder 1/2 Jahr alt war. Nach einer Woche gemischtem Haushalt haben wir rasch auf einen glutenfreien Haushalt umgestellt, da wir den Aufwand, vor allem bei den Brotmahlzeiten, unverhältnismäßig groß fanden.

Je länger wir die Diagnose haben, desto zufriedener bin ich mit der Entscheidung, da wir erst mit der Zeit gemerkt haben, wie unglaublich empfindlich unsere Maus schon auf kleinste Spuren reagiert. Dabei hatte sie eigentlich nie "typische" Symptome, ist nun aber offensichtlich durch die effektive Diät viel, viel sensibler geworden. Eigentlich haben wir in jedem gemischten Haushalt wahnsinnige Probleme, außer wir waschen penibel alles verwendete Gerät und Geschirr noch einmal ab, insbesondere fremde Besteckschubladen sind mir ein Ort des Grauens geworden.

Wir und unser Freundeskreis haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass wir bei geplanten gemeinsamen Mahlzeiten vorher absprechen, was es ungefähr geben wird und dann kümmern wir uns um eine glutenfreie Variante. Von anderen hergestellte Salate oder ähnliches geben wir nicht, nur Abgepacktes, was nochmal angeschaut wurde. Spätestens, nachdem ich bei der Zubereitung einmal kritisch dabei stand und jedes Mal eingegriffen habe, wenn Kontaminationsgefahr bestand, besteht auch niemand mehr darauf, dass er das schon hinbekommt... Für schöne Grillfeiern nehmen wir unseren eigenen Kontaktgrill mit, zur Not eine Grillschale, die ausschließlich von uns betreut wird und permanent unter Beobachtung steht.
Besonders darunter gelitten hat meine Großmutter, die traditionellerweise Liebe über Essen ausdrückt. Wir freuen uns jedoch immer über die leckeren frischen Zutaten aus ihrem Garten und so haben wir einfach die Fürsorge verlagert. :)
Eine Ausnahme bildet die Versorgung bei unseren Eltern, denen ich mittlerweile das Handling zutraue, das hat jedoch auch einiges an Übung gebraucht. Wichtig ist es sicherlich, die Kontaminationsfallen gleichbleibend freundlich aufzuzeigen. Kein Mensch kann das alles sofort und immer bedenken! Gerne organisieren wir es so, dass einer von uns beiden als Hilfe -zufällig...- mit in der Küche ist. ;)

Unsere Maus ist mittlerweile 5 Jahre alt und ich kann die Sorge nicht nachvollziehen, dass sie durch fehlende Abhärtung daheim nicht in der Lage sein könnte, ihre Interessen und Bedürfnisse durchzusetzen. Sie ist extrem clever und bestimmt, was die glutenfreie Ernährung angeht und man merkt, dass sie eine große Kraft daraus zieht, dass sie sich immer darauf verlassen kann, dass zu Hause ihr sicherer Ort ist. Die Umwelt ist ja an sich feindlich genug... gerade gestern erst waren wir in einem Vogelpark und waren ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass es schon irgendwo abgepacktes Eis geben wird. Stattdessen standen wir in der Hitze und es gab nur hausgemachte Eissorten aus der Waffel, eine Allergenkennzeichnung gab es auch nicht. Das war eine große Enttäuschung, mit der sie vielleicht 5 Minuten gehadert hat, dann ging es halt auf den nächsten Spielplatz. Aber das ist meiner Meinung nach Einschränkung und Lebensschule genug, davon braucht sie zu Hause sicherlich nicht noch mehr.

Damit schließe ich für´s Erste und würde mich natürlich sehr über einen fortgeführten Erfahrungsaustausch freuen!
Ganz liebe Grüße
Anne

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