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Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 9. Nov 2020, 14:28
von moni130
... eine gut haltbare Alternative als Unterlage für leckere Aufstriche oder kleine Happen zwischendurch.

Amaranth (2), rote Linsen (2), Leinsamen (1) zu Mehl gemahlen, z.B. nach und nach in der elektrischen Kaffeemühle. Mit Wasser (10), Ei und einer Minimenge Flohsamenschalen und Öl vermengen und ausgiebig quellen lassen. Etwas Salz und evtl. noch andere Gewürze zugeben nicht vergessen. Dann dünn (3-4 mm) auf Backpapier oder in eine Backform streichen und backen. In meiner Kombi-Mikrowelle mit zusätzlich Oberhitze und Heißluft war nach 10-12 Min bei 170 °C ein Fladen fertig. Gleich warm in fingerbreite und -lange Streifen geschnitten und nach dem Abkühlen in Döschen aufbewahrt entweder als TK-Vorrat oder für den baldigen Verbrauch im Kühlschrank.

Die Zahlen in () geben das von mir ausprobierte Mengenverhältnis an. Wer mitgerechnet hat, wundert sich vielleicht, dass ich zweimal so viel Wasser genommen habe wie die Summe an festen Zutaten ergibt. Ja, das stimmt. Es sind alles besonders quellfähige Zutaten. Und ohne zusätzliches Ei drin werden Backsteine draus, an denen man allenfalls den Halt seiner Zähne testen kann.

Wahrscheinlich gelingen die Fladen auch in der Pfanne, aber ich habe zunächst mal ausprobieren wollen, wie das in meiner Kombi-Mikrowelle geht. Da brennt mir nix an. :D

Mit etwas mehr Geduld kann man den dickbreiigen Teig auch in Muffin-Förmchen füllen. Aber auf jeden Fall auch nur wenig Millimeter hoch.

Wie es scheint, erfüllen diese Amaranth...-Fingers perfekt den erhofften Zweck: Lecker satt machen, ohne viele "leere" Kalorien. Sie punkten nach meiner Berechnung mit rund 240 kcal/100 g (fertig gebacken), bestehend aus ca. 10 g Fett (hauptsächlich hochwertiges Leinöl), 23 g Kohlehydrate, 12 g Eiweiß und gut 7 g Ballaststoffen.

Im nächsten Durchgang werde ich obiges Rezept ergänzt um reichlich geriebenen Käse (und Cayenne-Pfeffer) probieren.

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 9. Nov 2020, 17:57
von Sibylle
Hallo Moni!

Das sind wohl dass so eine Art Cracker?
Hört sich jedenfalls gut an!
Danke!

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 10. Nov 2020, 09:56
von moni130
Hallo Sibylle,

Cracker sind es nicht geworden, obwohl es teils auch der Gedanke daran motiviert hat zu meinen Versuchen. Mit Leinsamen drin können es keine Cracker werden, weil der sehr viel Wasser bindet und so das Gebäck, zumindest wenn es durch das Ei locker genug geworden und nicht zu lange gebacken worden ist, elastisch hält. Um Cräcker zu bekommen, könnte man es mit weniger Leinsamen, dafür aber mit Reismehl probieren. Das wird bekanntlich ja nach dem Erkalten hart. Aber dann braucht man eine andere Fettquelle.

Im Prinzip aber wolte ich probieren, ob und wie ich mit selbst gemahlenem Amaranth backen kann. Und das hat gut funktioniert.

Und was mir derzeit noch sehr wichtig ist: Konsequent nur Sachen zu essen, die mir wirklich gut tun. Brot und Brötchen gehören nicht dazu.

Später mal mehr dazu.

Monika

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 11. Nov 2020, 15:02
von Sibylle
Danke moni!

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 11. Nov 2020, 15:21
von Sibylle
Moni, falls du doch mal etwas "Hartes" backen willst. 2014 hatte ich dieses Rezept mal probiert.
Das ist mir recht gut gelungen, nur vertrage ich nicht so viel Leinsamen auf einmal.
Prinzipiell ist es aber nicht schlecht.

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 11. Nov 2020, 17:23
von moni130
Danke Sibylle!

Ich habe mir das Rezept gleich mal angeschaut. Ich finde, da ist definitiv zu viel Leinsamen drin. Wenn man sich die Mühe macht, die Eigenschaften von gemahlenem oder geschroteten Leinsamen, der da verwendet wird, mal genau nachzulesen, dann muss man eigentlich drauf kommen, dass das Rezept grober Unfug ist. Da kommen auf insgesamt 8 EL Leinsamen (plus weiterer Zutaten) lediglich 5 EL Wasser - oder nachgewogen 112 g Leinsamen und 60 g Wasser. Wenn man das isst und nicht eimerweise Wasser dazu trinkt, riskiert man einen Darmverschluß, weil das Zeug dann dem sonstigen Darminhalt Wasser entzieht, um im Darm aufzuquellen, ohne dass es seine positiven Eigenschaften für die Stuhlkonsistenz entwickeln kann. Aua!

Was den Blausäuregehalt von Leinsamen betrifft:
Da die Blausäure aus Leinsamen nur teilweise im Körper freigesetzt und auch ständig abgebaut wird, stufen die Expertinnen und Experten des BfR den Verzehr von Leinsamen als gesundheitlich unbedenklich ein, wenn die gängigen Verzehrsempfehlungen von maximal 15 Gramm pro Mahlzeit eingehalten werden. - Quelle: https://www.medizin-transparent.at/leinsamen-gesund/
BfR= Bundesamt für Risikobewertung.
Somit ist man bei der Blausäure gerade noch auf der sicheren Seite, wenn man pro Mahlzeit nicht mehr als eine der 8 Portionen (zu je ca. 30 g) verzehrt, die dieses Rezept ergeben soll.

Die weiteren Zutaten - Sesam, Sonnenblumenkerne und Käse - die werden auch bei meinem nächsten Versuch zum Einsatz kommen. Aber ich werde doch bei meinem Mischungsverhältnis von Amaranth, roten Linsen und Leinsamen bleiben. Eben habe ich die letzten Reste von meinen Versuchen aus der letzten Woche vernaschtund habe Lust auf mehr.

Gruß
Monika

Re: Experiment: Kein Brot aber ...

Verfasst: 16. Nov 2020, 01:06
von AnneM
Das Rezept wird probiert! Danke fürs Teilen.